Kirchenmusiker Jörg Ritter – Leitung
Kartenpreis: 18 €
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Der Veranstalter stellt die Historische Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH von sämtlichen Ansprüchen Dritter frei.
Kantate zum 27. Sonntag nach Trinitatis für Solisten, Chor und Instrumente von Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Kleiner Stock, ganz groß
Nach einem heftigen Sturm liegt ein Ast auf dem Waldboden. Dort ist es schattig und kühl. Der Ast, der jetzt zum Stock geworden ist, fühlt sich einsam und allein und wünscht sich nichts sehnlicher, als zurück an die warme Sonne zu kommen. Ein Hund wirbelt ihn hinauf in den Himmel, aber der Stock fällt gleich wieder herunter. Eine Frau wirft ihn in den Bach, in dem die Sonne glitzert, aber dabei wird der Stock ganz nass. Ein alter Mann möchte ihn als Wanderstock benutzen, aber dabei ist der Stock immer in seinem Schatten. Schließlich steckt ein Mädchen den Stock in den Waldboden. Da steht er nun wie ein Baum. Er kann jetzt Wurzeln schlagen, Äste austreiben und wachsen bis zur Sonne.
Missa secunda
Seelenverwandt mit seiner bekannten Missa in Jazz, aber doch ganz anders ist Peter Schindlers zweite Messvertonung. Wiederum ist der vollständige lateinische Text des Messordinariums Inspiration und kompositorische Grundlage. Die Besetzung ist variabel und modular aufgebaut. Der aussagekräftige Vortrag in der fünfstimmigen Chorfassung wird feierlich von einem Bläserquintett und Streichern begleitet.
Wachet auf, ruft uns die Stimme
Eine der bekanntesten Kantaten von Johann Sebastian Bach, Wachet auf, ruft uns die Stimme BWV 140, wurde für den im Kirchenjahr nur selten vorkommenden 27. Sonntag nach Trinitatis komponiert.
Diesen Sonntag gibt es nur, wenn Ostern auf einen der Tage vor dem 27. März fällt. Bach erlebte diesen Sonntag in seiner Leipziger Amtszeit nur zweimal: im Jahre 1731 und 1742. Die Uraufführung erfolgte am 25. November 1731. Der unbekannte Textdichter übernahm alle drei Strophen des gleichnamigen Chorals von Philipp Nicolai aus dem Jahre 1599 wörtlich für die Sätze 1, 4 und 7. Dazwischen fügte er frei gedichtete Rezitative und Arien ein, die auf biblische Motive des Hoheliedes Salomos zurückgreifen. Grundgedanke des Textes ist die bildliche Gleichsetzung der Verbindung zwischen Jesus und der menschlichen Seele mit einer Hochzeit. Wie bei antiken orientalischen Hochzeiten der Bräutigam anscheinend zu einem nicht genau festgesetzten Zeitpunkt erschien, dann aber ein ordentliches Fest erwartete, so soll die Seele ständig bereit sein, Gott zu begegnen.