Romantische Kirchenmusik
Neithard Ebel, Pfarrer (Einführung)
Leitung: Jörg Ritter
- Sieh auf deinem Weg
- Sanft weht ein Hauch überm Meer
- Papierflieger
in der Orchesterfassung von Gottfried Grunewald 1913
Psalmkantate für Soli, Chor und Orchester
Kartenpreis: 15 €
E-Mail: kartenreservierung.kursaal@googlemail.com
Die Kinder des Monsieur Mathieu (Originaltitel: Les Choristes) mit der Musik von Bruno Coulais (*1954) ist ein französisch-schweizerischer Kinofilm aus dem Jahr 2004. Er gehört zu den erfolgreichsten französischen Filmen der vergangenen Jahre, allein in Frankreich lockte er gut achteinhalb Millionen Besucher in die Kinos. Der Filmstart in Deutschland und der Deutschschweiz war am 2. September 2004. Der Film wurde – mit wenigen Ausnahmen – durchgängig mit Laien besetzt. Darin spielt der Chorgesang eine wichtige Rolle. Die Musikaufnahmen sang der Kinderchor Les Petits Chanteurs de Saint-Marc (Die kleinen Sänger von Sankt Markus) aus Lyon ein.
Gabriel Fauré komponierte den „Cantique de Jean Racine“ 1865 für sein Abschlussexamen an der École de musique classique et religieuse. Als Text wählte er die französische Nachdichtung des Lateinischen Hymnus „Consors paterni luminis“ durch Jean Racine. Gemäß dem Reglement der Hochschule sollte das Werk mit Orchesterbegleitung sein, aber man weiß, dass Fauré, der vor allem mit der Ausarbeitung des Chorparts befasst war, sein Werk lediglich mit Orgelbegleitung einreichte. Die Jury, von der großen Schönheit des Werkes berührt, beschloss klugerweise, nicht auf der Einhaltung der Regeln zu bestehen und Fauré den ausgeschriebenen Kompositionspreis dennoch zuzuerkennen. Später reichte er seine Orchesterfassung nach.
Carl Loewe vertraute bei seinem letzten Oratorium dem nicht gereimten Text der Bibel, wie er bei Johannes, Kapitel 11, steht. Er benötigte somit einen Erzähler, der von einer Altstimme übernommen wird, während die Chorpartien protestantische Choräle enthalten. So erinnert sein Chor „Sie gehet hin zum Grabe“ auffällig an den Beginn des Kirchenliedes „Wer nur den lieben Gott lässt walten“. Bei der Begleitung wandte sich Loewe der Orgel zu, was ihm eine leichte Aufführbarkeit sicherte. Der stellenweise immanente Orchesterklang bewog um 1913 den Magdeburger Musikdirektor Gottfried Grunewald, die Begleitung zu orchestrieren. Er nutzte dabei die romantische Klangpalette bis hin zum Tamtam, das die Öffnung des Grabes und das Wunder der Auferweckung in „O Wunder groß“ untermalt.
Quelle: Ralph-J. Reipsch, Magdeburger Bibliographisches Lexikon, Biographien
Die Männerstimmen eröffnen das nachfolgende Chorrezitativ, dem die Frauenstimmen antworten, gipfelnd in dem Ruf „Harre auf Gott“. Ein dramatisches Aufbegehren des Soprans wird übertönt und umfangen vom Quartett der vier Männerstimmen und schließlich von dem von „Güte“ singenden Männerchor. Mendelssohn schätzte diesen Satz besonders: „Dieses Quintett, überaus wirksam, bildet den Hochpunkt des Ganzen und muss überall, wo es nur angemessen vorgetragen wird, lebhaft bewegen.“ Nach einem weiteren Rezitativ folgt der Schlusschor, eingeleitet wiederum von „Harre auf Gott“-Rufen. Dann hebt eine Chorfuge an, die das „Harre auf Gott“-Thema in Lobpreis verwandelt und es mit den Worten „Preis sei dem Herrn“ zum Ende auf überwältigende Größe anwachsen lässt.