Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe
Regie, Bühne: Holk Freytag
Dirk Glodde (Faust) | Markus Gertken (Mephistopheles) | Alexandra Sagurna (Helena) | Philipp Lind (Kaiser) | Katka Kurze (Erichto | Manto | Sorge) | Oliver Möller (Knabe Wagenlenker | Linkeus) | Marie Anjes Lumpp (Euphorion | Eine Büseserin | sonst Gretchen genannt) | Lisa und Laura Goldfarb (Parzen | Furien | Sphinxe | Homunculus)
Kartenpreis: 34 € | keine Ermäßigung
Johann Wolfgang von Goethes „Faust – Der Tragödie zweiter Teil“ wurde 1832 veröffentlicht und als Fortsetzung von „Faust I“ angelegt, unterscheidet sich jedoch in der narrativen Struktur und im Stil deutlich von seinem Vorgängerwerk. Goethe stellte „Faust II“ ein Jahr vor seinem Tod fertig und beendete damit eine über sechs Jahrzehnte andauernde literarische Auseinandersetzung mit dem Faust-Stoff. Im Gegensatz zum ersten Teil, der sich ausschließlich mit dem Innenleben und der gequälten Seele Fausts auseinandersetzt, stellt Goethe die Figur des Gelehrten im zweiten Teil in einen geschichtlichen und politischen Kontext.
Verwirrende Handlungen, die in sich geschlossene Geschichten erzählen, sowie Zwischenspiele, Zauberszenen mit antiken Gestalten und mehrere zeitliche Etappen, die Faust durchlebt, prägen den zweiten Teil der Tragödie. Bei dieser dramatischen Dichtung handelt es sich deshalb nicht um ein stringentes Werk, obwohl Goethe den Versuch unternimmt, seinen Protagonisten durch die Geschichte vom Mittelalter zu den Umbrüchen und dem Beginn des Kapitalismus seiner eigenen Zeit zu leiten und ihn in den verzweifelten Versuchen, sich vom Einfluss des Mephistopheles zu befreien, darstellt.