Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
Regie, Bühne: Holk Freytag
Alexandra Sagurna (Leonore von Este)
Oliver Möller (Torquato Tasso)
Kartenpreis: 34 € | keine Ermäßigung
Es bildet ein Talent sich in der Stille,
Sich ein Charakter in dem Strom der Welt.
Caroline Herder schreibt 1789 an ihren Ehemann, dass Goethe ihr den Sinn seines „Tasso“ erläutert habe: es sei die Disproportion des Talents mit dem Leben. Der Konflikt zwischen dem sensiblen Dichter und seiner ignoranten Umwelt ist in Goethes Drama das beherrschende Thema. Man spürt die Verwandtschaft zu seinem berühmten Werther-Briefroman und es gibt deutliche Bezüge zu Goethes persönlicher Situation in seinen frühen Weimarer Jahren. Allein die Kunst kann helfen, seelische Qualen und schmerzhafte Lebenserfahrungen zu verarbeiten. Weil sich die Dramatik des Stücks weniger aus seiner Handlung sondern vielmehr aus den seelischen Kämpfen der Titelfigur ergibt, fanden die Zeitgenossen das Stück langweilig und für die Bühne ungeeignet. Erst die nachfolgende Generation erfasste die Wirkung des Tasso. Hofmannsthal nannte den Tasso ein „unergründliches Werk, das immer wieder Staunen errege“. Großes Aufsehen erregte Peter Steins Inszenierung von 1969 mit Bruno Ganz in der Hauptrolle.
Foto: Karl Friedrich Schinkel, Thronsaal Akropolis, 1834